Für jeden Motor werden unterschiedliche Ölmischungen benötigt. Dies trifft insbesondere für die Otto- und Dieselmotoren zu. Die Fahrzeughersteller berücksichtigen bei der Fertigung ihrer Motoren die Konstruktion der Motorbauteile, die Metallurgie, das Filtersystem und auch die Wechselintervalle. Zweckmäßigerweise sollte man sich in diesen Fällen immer an die Herstellervorgaben halten und erst dann den Preis vergleichen.
Die Hauptaufgaben von Motoröl
Um eine mechanische Reibung an beweglichen Motorteilen zu reduzieren, sorgt Motorenöl für eine ausreichende Schmierung. Ansonsten würde ein direkter Kontakt von Metall auf Metall durch Hitzeeinwirkung zum Festfressen führen. In der kalten Jahreszeit muss das Öl recht dünnflüssig sein, um den Motor schneller starten zu können und somit das Öl auch schneller an alle erforderlichen Stellen gelangen kann. Darüber hinaus darf aber auch der Schmierfilm bei hoher Motorbelastung nicht reißen und muss somit hohen Temperaturen gewachsen sein. Eine weitere Aufgabe ist die Kühlung der Motorteile, an die die herkömmliche Motorkühlung nicht herankommt. Hierzu gehören zum Bespiel die Kolben. Außerdem dient das Öl als Abdichtung zwischen den sich bewegenden Kolben, den Kolbenringen und der Zylinderlauffläche. Insgesamt
- schützt das Motoröl den Motor vor Korrosion,
- unterstützt die Kraftübertragung
- und sorgt für eine ausreichende Reinigung eines Motors.
Schnell zum richtigen Motoröl finden
Zu den wichtigsten Merkmalen gehören die SAE-Viskositätsklassen. Sie bezeichnen das Fließverhalten von Öl in kalten Jahreszeiten und unter Berücksichtigung einer Betriebstemperatur bis 100°C. Ist auf der Verpackung zum Beispiel die SAE-Klasse 15W40 angegeben, dann handelt es sich um ein wintertaugliches Öl für eine Tiefsttemperatur -20°C. Vor dem W steht die Zahl der Fließfähigkeit bei Kälte, hinter dem W das Fließverhalten bei 100°C. Eine weitere wichtige Angabe ist die ACEA-Spezifikation. Sie kennzeichnet die Öle nach A für Pkw-Otto-Motoren, B für Dieselmotoren in Pkws, Vans und Transportern, C für Motoren, die mit einem Abgasnachbehandlungssystem ausgestattet sind, und E für reine Lkw-Dieselmotoren.
Zunächst sollten Nutzer feststellen, ob es sich um einen Otto- oder Dieselmotor handelt. Hilfreich sind auch meist die Produktangaben auf der Verpackung der jeweiligen Ölsorte. Hier sind in den meisten Fällen die Fahrzeuge nach Baujahr sortiert aufgelistet, für die das jeweilige Öl verwendet werden kann. Heute werden vielfach vollsynthetische Öle empfohlen, die einen gewissen Viskositätsbereich abdecken. Diese sorgen dann sowohl im Sommer als auch im Winter für eine ausreichende Schmierung. Sind keine weiteren Angaben aus der Umverpackung des Öls erkennbar, dann bietet das Internet eine gute Hilfestellung. Über entsprechende Suchportale lässt sich das gewünschte Motoröl durch Eingabe der Hersteller-Schlüsselnummer oder der Typschlüsselnummer schnell finden. Auf diese Weise erhält jeder Motor genau das Öl, das er braucht, um langfristig funktions- und leistungsfähig zu bleiben.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Finden des richtigen Motoröls für das eigene Fahrzeug
Schritt 1: Fahrzeughandbuch überprüfen
- Handbuch suchen: Nehmen Sie das Benutzerhandbuch Ihres Fahrzeugs zur Hand. Dies ist in der Regel im Handschuhfach zu finden.
- Empfehlungen des Herstellers finden: Sehen Sie im Abschnitt „Wartung“ oder „Technische Daten“ nach den spezifischen Empfehlungen für Motoröl (Viskosität und Spezifikationen).
Schritt 2: Informationen aus dem Motorraum sammeln
- Informationen am Motoröldeckel: Schauen Sie auf den Öleinfülldeckel im Motorraum. Oft stehen dort Informationen zur empfohlenen Ölsorte.
- Aufkleber im Motorraum: Manchmal gibt es einen Aufkleber im Motorraum, der die Viskosität und die Spezifikation des Öls angibt.
Schritt 3: Fahrzeuginformationen nutzen
- Fahrzeuginformationen online: Nutzen Sie Online-Tools von Motorölherstellern oder -händlern, indem Sie Ihr Fahrzeugmodell, das Baujahr und den Motortyp eingeben.
- Apps des Herstellers: Einige Fahrzeughersteller haben eigene Apps oder Online-Datenbanken, die Ihnen das richtige Öl anzeigen, wenn Sie Ihre Fahrzeugdaten eingeben.
Schritt 4: Kenntnisse über Ölviskositäten und Spezifikationen
- Verstehen der Viskositätsklassen: Machen Sie sich mit den Viskositätsklassen vertraut, z. B. 5W-30 oder 10W-40, um zu verstehen, welche für Ihr Fahrzeugklima und Ihren Fahrstil geeignet ist.
- Spezifikationen beachten: Lernen Sie die Bedeutung der gängigen Ölspezifikationen wie API, ACEA und herstellerspezifische Freigaben kennen.
Schritt 5: Öltyp auswählen
- Öltyp festlegen: Entscheiden Sie, ob Sie konventionelles, vollsynthetisches, synthetisches Blend oder Hochleistungsöl benötigen, basierend auf den Anforderungen Ihres Fahrzeugs und Ihrer persönlichen Vorlieben bezüglich Ölwechselintervallen und Motorleistung.
Schritt 6: Marke und Qualität prüfen
- Markenvergleich: Vergleichen Sie verschiedene Marken und lesen Sie Bewertungen, um die Qualität und Preis-Leistung zu beurteilen.
- Qualitätssiegel suchen: Achten Sie auf Qualitätssiegel wie das API-Donut-Symbol, das die Einhaltung von Industriestandards garantiert.
Schritt 7: Einkauf und Überprüfung
- Beim Kauf: Wenn Sie das Öl kaufen, überprüfen Sie noch einmal die Viskosität und Spezifikationen auf der Flasche mit den Angaben aus Ihrem Handbuch oder den gesammelten Informationen.
- Rückbestätigung: Bestätigen Sie beim Verkaufspersonal oder mittels einer zweiten Online-Quelle, dass Sie das richtige Produkt gewählt haben.
Schritt 8: Optional – Fachliche Beratung einholen
- Fragen Sie Profis: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie in einer Fachwerkstatt oder bei einem autorisierten Händler nach.
- Zweite Meinung: Manchmal kann es hilfreich sein, eine zweite Meinung einzuholen, besonders wenn Ihr Fahrzeug besondere Anforderungen hat, wie z.B. Hochleistungsmotoren oder Fahrzeuge mit hohen Kilometerständen.
Durch die Befolgung dieser Schritte können Sie sich vergewissern, dass Sie das Motoröl auswählen, das für Ihr Fahrzeug geeignet ist und Ihren Motor optimal schützt.